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Von Windhoek durch die Kalahari nach Keetmanshoop

Um 7:00 gibt es Frühstück auf der schon sonnigen Terrasse. Wir haben bestens geschlafen und sind frisch geduscht. Pünktlich um  8:00 werden wir vom Fahrer von ASCO abgeholt und zur Autovermietung gebracht. Wagen, Equipment, 4x4 und Versicherung werden ausführlich erklärt. Alles macht hier einen sehr gepflegten Eindruck.
Mit vollgetanktem Nissan Single Cab starten wir im Linksverkehr durch Windhoek. Der Superstore ist  fast gleich ums Eck und wir decken uns von Fleisch über Gemüse bis Alufolie und Grillholz tüchtig ein.
Martin besorgt separat noch Plastikboxen zur Aufbewahrung, eine MTC Prepaid Card und einen Stormadapter (wir hatten keinen passenden dabei).
Nach Süden flüchten wir aus der Stadt und kommen bald auf die erste Gravelroad. Der Nissan fährt sich ganz gut.
Auch gibt es erste Tierkontakte mit Affen, Antilopen, Erdhörnchen, angefahrene Schlange, Pferde und Rinder.
Auf der Anib Lodge, wo wir gegen 17:30 ankommen (nähe Mariental) sind die Campsites leider belegt. Wir werden umgehend und sehr freundlich an die benachbarte Campsite "Bagatelle" empfohlen. Diese erreichen wir nach knapp weiteren 30km. Die Campsite wurde erst im April 2007 errichtet und hat weit auseinander liegende Plätze. Es gibt eine Feuerstelle mit Holz und jeder Platz hat sein eigenes Badehäuschen. Wir sind dort alleine.
Sehr begeistert bauen ich zum 1. mal unser Dachzelt auf, während Martin den Grill anfeuert. Zum Essen gibt es Rumpsteak, Folienkartoffeln, Tomaten und frisch gekühltes Windhoek Lager. Der Mond sieht uns beim Essen zu. In der Nacht ist es windig und wir schlafen beide etwas unruhig, obwohl das Lager und unsere eigenen Schlafsäcke recht bequem sind. Die Geräusche halten mich lange wach.

Zum Sonnenaufgang gibt es heute die ersten Fotos. Einigermaßen ausgeschlafen duschen wir fürstlich mit richtig heißem Wasser. Nach Einpacken und Umschlichten, das noch recht viel Zeit kostet, überraschen uns einige vorbei galoppierende Pferde. Nach einem sehr guten Frühstück in der Lodge mit Planung des Tages geht es Richtung Mariental. Dort wird getankt und eingekauft. Dann geht´s über gut ausgebaute Pisten über Witboisvlei, Bulwana durch mehrere Salzpfannen Richtung Giant´s Playground. Hier stapeln sich Dolerith-Steine übereinander. Zurück in der Zivilisation treffen wir auf der Garas Quivertree Campsite ein. Der Platz schmückt sich mit Phantasiefiguren aus Alteisen, Autowracks und wird von einer älteren Dame betrieben, die uns gleich großzügig "ausfragt". Wir sind schon wieder die einzigen Camper. Toiletten und Duschen sind selbst gebaut, recht einfach, aber sauber. Zum Sundowner gibt's für uns zwei Einsame frisch gekühltes Windhoek Lager und später Rinderfile.
Der Wind ärgert uns ein wenig, dafür ist die Abendstimmung mit Köcherbäumen vor lila-rosa-rot gefärbtem Abendhimmel umso schöner.
Auch die Pre-paid Karte vom MTC funktioniert endlich, so dass wir an die Lieben zuhause schreiben.
Bis Mitternacht ist es windig, dann nur noch still und einsam.

Den Sonnenaufgang beobachten wir in unseren Schlafsäcken liegend und verträumt. Dann gibt’s zum ersten Mal Camping-Frühstück mit Müsli, Speck, Spiegelei, Marmeladenbrot und Brösel-Kaffee – zu Sonnenschein und leichtem Wind.
Nachdem Frühstück heizt uns der Camping-Junge den Paraffin-betriebenen Durchlauferhitzer der Freiluftdusche an. In der Sonne nach oben offen mit heißem Wasser duschen ist herrlich. Frisch gewaschen und gestärkt geht es zuerst nach Keetmanshoop zum Einkaufen und Tanken. Vor dem Spar-Markt passen gleich fünf Jungs auf unser Auto auf, wobei natürlich jeder ein Trinkgeld erwartet.

Tourinfo

Strecke Windhoek -> C23 -> C15 -> Bagatelle -> C20 --> B1 -> M29 -> C17 -> B1 -> Garas Quivertree Camp
Entfernung 352km / 430km
Unterkunft Bagatelle / Garas Quivertree Camp