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Spuren der Steinzeit

Heute etwas zeitiger brechen wir auf, nicht ohne vorher noch mal im Spar die Holz-, Wein-, Bier- und Brotbestände aufgefüllt zu haben. Getankt wird auch noch, dann geht’s Richtung Uis weg von der Küste zum Brandberg mit Namibias höchster Erhebung, dem Königstein (2.573 m). In Uis tanken wir gleich noch mal, die Tankstellen liegen jetzt immer weiter auseinander. Richtung „White Lady“ fahren wir zu unserer heutigen Campsite: Brandberg White Lady Lodge & Camping, dem u. a. ehemaligen Ugab Wilderness Camp. Im Schatten zweier Bäume machen wir auf der großzügig angelegten Campsite mit traumhaftem Blick auf den Brandberg eine kleine Brotzeit. Um uns herum mehrere Toka-Vögel mit schönen, gelben, geschwungenen Schnäbeln, Ziegen und ein Erdmännchen, das sich nach längerem Gewühle im Sand schließlich an meinen Trekking-Schuh hin kuschelt, um zu schlafen! Vorher hat es noch meine Wade beschnuppert und für gut befunden J Gegen 15 Uhr – typisch dämlich deutsch in der größten Mittagshitze – wandern wir mit einem Führer von NACOBTA ca. 45 Minuten durch das Brandbergmassiv bis zur White Lady. Wir bekommen Flora und Fauna erklärt, Geschichte des Brandbergs, die Herkunft der Zeichnungen und staunen dann über die Detailtreue von Figuren und Tieren, wie z. B. ein exakt gezeichnetes Zebra mit seinen Streifen. Über fast den gleichen Pfad geht es durch einen trockenen Wasserfall zurück (45 Minuten) zum Ausgangspunkt, wo unser Führer neben Trinkgeld eine fast volle Flasche Wasser von uns bekommt. Zurück im Camp versucht sich Martin mal wieder in 4x4 durch das Flussbett des Ugab (Zuflusses). Durch ziemlich tiefe Sandbetten wird es uns an manchen Stellen recht mulmig… doch zurück auf der Pad, die zum Camp führt, wird doch wieder alles gut. Im Camp gibt es (viel zu früh) einen Sundowner Windhoek Lager, warme Sonne die neben dem Brandbergmassiv untergeht und viel Ruhe – das ist Urlaub! Dann erfolgt die Zubereitung der warmen Abendmahlzeit, dazu eine gute Flasche Rotwein und der Tag neigt sich dem Ende zu. Wüstenelefanten, die angeblich durch das Camp streifen sollen, kommen an diesem Tag übrigens keine vorbei.

Heute mal wieder ein wenig später als sonst kommen wir vom Campingplatz um 10:30 Uhr los. Martin musste sich mit Speck und Rührei zum Frühstück bzw. dem sehr unzuverlässig brennenden Gas recht ärgern. Wir fahren zuerst noch ein Stück um den Brandberg herum, bevor wir nach Norden abbiegen. In der Gegend um Twyfelfonein stimmt leider unsere Karte nicht so ganz, also fahren wir einige km doppelt, bis wir es endlich zum Petrified Forest schaffen. Dort erhalten wir von einem recht witzigen Führer (NACOBTA-organisiert) eine sehr fachkundige Führung zu den 300 Mio. Jahre alten, versteinerten Bäumen, die aufgrund Lufteinschluss und Kieselsäure echten Baumstämmen aus Holz immer noch täuschend echt aussehen, tatsächlich aber aus Stein sind. Egal, ob die Struktur nach Rinde, Jahresring oder Astloch aussieht: alles aus Stein! Zurück von diesem beeindruckenden Naturschauspiel geht’s (schon wieder) auf der gleichen Strecke zu den Twyfelfontein Rock Engravings. Dort dürfen wir uns einer „älteren“ Gruppe (Bus) anschließen. Johannes, unser Führer, geleitet uns alle sicher an phantastisch erhaltenen Felsmalereien und Plateaus vorbei. Nicht zu vergleichen mit der White Lady am Brandberg, die mehrfarbig gezeichnet bzw. geritzt war. Und trotzdem erstaunlich sind Löwen, Antilopen, Zebras, Oryx, Giraffen, Nashörner sowie die jeweiligen Fußabdrücke dazu in den Sand geritzt. Über Fels, Steine und ein paar Leitern geht es zurück zum Parkplatz und aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auch gleich weiter zum sogenannten Burnt Mountain. Dolorit-Lava hat diesem schwarzen Berg seinen Namen gegeben. Angeblich soll er ausgerechnet in der Abenddämmerung, die wir genau erwischen, „rot glühend“ leuchten. Allerdings ist es für uns eher eine kleine Enttäuschung, aber na ja …. wir waren da. Gleich um die Ecke noch eine weitere Naturattraktion: die sogenannten Orgelpfeifen. Hier haben sich Basaltsäulen in einer Felsschlucht mit Lava-Massen ins Schiefergestein wie viele, dicht aneinander stehende Säulen herausgebildet. Die letzten Fotos für heute geschossen, geht es wieder zurück über die bereits mehrfach gefahrene Strecke zum Camp Xaragu, wo wir für heute Bleibe finden. Ein wenig fehlt das namibische Flair, da mehrere Overlander, Gruppen und Einzelbesucher da sind. Die Menschenansammlung ist wohl in der Fülle des vorhandenen Besichtigungsprogramms sowie in der Nähe zum Etosha Nationalpark begründet. Um 19:30 Uhr gibt es Dinner im recht schön angelegten Restaurant, das ein angefeuerter Ofen wärmt. Leider sind so viele Leute zum Dinner da, dass wir zwei uns aus Platzgründen an die Bar setzen müssen. Das Essen (Buffett) ist lecker und gut geplant. Nach der Speisung der bestimmt 30 anwesenden Gäste ist so gut wie alles aufgegessen. Wir genießen unsere Flasche Rotwein und die separat servierte Nachspeise, eine Art Kuchen mit Grießpudding. Dazu gibt es eine heiße Mug of Coffee. Mit vielen anderen gehen wir heute erst später schlafen. Den Overlander Bus hört man schon wieder, bevor überhaupt an einen Sonnenaufgang zu denken ist …

Tourinfo

Strecke Unterkunft Buck´s Camping Lodge -> xxx -> Ugab Wilderness Camp -> xxx -> Camp Xaragu
Entfernung 211km / 265km
Unterkunft Buck´s Camping Lodge / Ugab Wilderness Camp / Camp Xaragu